Wie schon sein Name sagt, wurde das Waldhorn von Jägern im Wald benutzt, um sich durch Signale miteinander zu verständigen. Das Horn hat einen weichen, tragenden Klang, der weithin zu hören ist, es hat einen großen Tonumfang und ein vielfältiges Klangbild. In der tiefen Lage klingt es weich und „brummelig“, im mittleren Bereich voll und majestätisch; in der hohen Lage kann ein Hornist auch scharf und „schrill“ spielen.
Die Waldhörner bilden zusammen mit den Tenorhörnern und Posaunen das harmonische und rhythmische Fundament im Orchester.
In der modernen sinfonischen Blasmusik gewinnen die Hörner immer mehr an Bedeutung: sie spielen Untermalungen, Gegen-Melodien, Signal-Einwürfe und übernehmen auch oft die Führungsstimme.
Die Herausforderung bei diesem Instrument liegt in der Treffsicherheit, darum trägt es manchmal auch den spöttischen Beinamen „Glücksspirale“.
Instrument lernen
Seit einiger Zeit gibt es „Kinder-Hörner“, dessen kleinere Abmessungen einen frühen Beginn ermöglichen. Mit diesen Instrumenten können Kinder schon im Altern von 6-7 Jahren Horn lernen.
Der frühinstrumentale Unterricht kann sich gerade in der Anfangsphase als Vorteil erweisen, da der Umgang mit dem Instrument eher spielerisch erfolgt und dem Kind mehr Zeit zu seiner Entwicklung gibt. Die gewonnene Zeit kann man für den Aufbau solider Grundlagen, wie Atemtechnik und Ansatzbildung, nutzen.
Geschichte
Die ersten Klänge des Horns konnte man schon in grauer Vorzeit vernehmen. Sein Name erhielt das Horn durch seine Urform: das Tierhorn.
Neben den Trommeln gilt das Horn als eines der ältesten Instrumente der Welt. Hierbei handelte es sich meist um Hörner der Cavicornia genannten Tiergruppen (Rindern, Büffeln, Ochsen, Ziegen, u.s.w.).
Dem Tierhorn wurde die Spitze abgebrochen („end-blown“) oder an der Seite ein Loch gebohrt („side-blown“), um ihm Klänge entlocken zu können.
Als „Signalinstrument“ gebraucht, tat der Mensch damals schon genau dasselbe wie ein moderner Bläser. Mit angespannten Lippen setzte er die Luftsäule im meist gebogenen Rohr in Schwingung und wandte somit ganz unbewusst die schon immer geltenden physikalisch-akustischen Naturgesetze an. Das Resultat war ein Ton, der in seiner Höhe und Tiefe, Länge und Intensität von der Lippenspannung und Lungenkraft des „Bläsers“ abhängig war.
Nachdem das Horn auch bei der Jagd Verwendung fand, und die Jäger auf abgestimmten Hörnern mehrstimmige Sätze spielten, wurde es für Komponisten im Spätbarock zu einem immer öfter eingesetzten Blasinstrument. Als kreisförmiges gezogenes Horn mit zweieinhalb Windungen von mindestens sieben Fuß Länge vollzieht sich Mitte des 18. Jahrhunderts der Wandel vom schlank mensurierten zum stark konischen Horn mit weit ausladendem Schallstück, sowie eine Veränderung vom kessel- zum trichterförmigen Mundstück. Das Aufsetzen eines Stimmbogens ermöglichte zudem die Umstimmung des Instrumentes und gab dem Horn damit größeren „Spielraum“. Um auch einzelne chromatische- bzw. diatonische Zwischentöne spielen zu können, wurde die sogenannte Stopftechnik entwickelt, die eine Einführung der rechten Hand in das Schallstück des Hornes vorsieht und diesem damit seinen warmen, dunklen charakteristischen Klang verleiht. Dennoch blieb der Wunsch, dem Naturhorn einen vollkommen chromatischen Tonvorrat zu geben, unerfüllt. Jedenfalls bis zu der Entwicklung von Ventilen Anfang des 18. Jahrhunderts. Zuerst wurden nur zwei Ventile eingebaut. Das erste Ventil verminderte den Naturton um einen ganzen, das zweite um einen halben Ton. Später fügte der Instrumentenmacher Sattler in Leipzig noch ein drittes Ventil hinzu, das den Ton um anderthalb Töne vertiefte.