Posaune

Posaune

Die Posaune ist ein sehr interessantes Instrument – und ein sehr altes: Der „Gleitzug“, mit dem die Töne verändert werden, ist bereits seit dem frühen Mittelalter bekannt. Die Ventil-Technik der Trompeten und Hörner kam erst viel später.

Ebenso wie die Trompeten und Waldhörner gehören auch die Posaunen zu den „eng mensurierten Blechblasinstrumenten„. Das besondere an diesem Instrument ist seine natürliche Klangvielfalt: mit einer Posaune kann man klare und scharfe Töne erzeugen, dass es nur so fetzt, man kann laut und volltönend spielen, aber auch weich und gefühlvoll. Der Tonumfang reicht von der hohen Tenorlage bis hinab in die Kontra-Oktave. Damit kann die Posaune auch als Bass-Instrument eingesetzt werden.

Im Blasorchester hat der Posaunen-Satz hauptsächlich harmonische und rhythmische Parts zu spielen, Solostellen gibt es selbstverständlich auch.

Das Spielen auf einer Posaune sieht zwar ganz anders aus, als bei den anderen Blechblasinstrumenten, aber das Prinzip der Tonerzeugung ist das gleiche.

Die Posaune ist die große Schwester der Trompete. Dementsprechend gibt es sie überall dort, wo es Trompeten gibt: Vom Sinfonieorchester über die Trachtenkapelle, Jazz- und Big Bands bis zum Rock-Bläsersatz. Stars wie Phil Collins, Tina Turner, Joe Cocker oder Marius Müller-Westerhagen machen keinen Live-Auftritt ohne ihren Bläsersatz, bestehend aus Trompete, Sax und Posaune.

Der Charakter der Posaune hängt stark von dem jeweiligen Musikstil ab, der mit ihr gespielt wird. In der Militärmusik ist sie ein Führungsinstrument, in der volkstümlichen Blasmusik führt sie ein eher zurückgezogenes Dasein, in der sinfonischen Musik ist sie ein wichtiges Harmonie- und Solo-Instrument, in der Jazz- und Rockmusik ist sie fetzig, agil und „groovy“.

Instrument lernen

Die Tenorposaune ist aufgrund ihrer Tonlage ein relativ großes Instrument, mit Quartventil auch recht schwer. Um jungen Anfängern den Einstieg zu ermöglichen, haben die Instrumentenbauer spezielle Kinderinstrumente konstruiert. Ein Einstieg ab ca. 8 Jahren ist problemlos.

Möglich ist auch ein Einstieg auf der kleinere Altposaune, die eine Oktave höher klingt.

Bauweise

Baulich gesehen handelt es sich bei der Posaune um ein langes Rohr. Dieses Rohr wird zweifach um 180 Grad gewendet und danach in der Mitte in zwei Teile getrennt. Der erste Teil ist der „Korpus“, der neben einem Stimmzug zur Feinstimmung je nach Bauart ein oder zwei Ventile enthalten kann und mit dem Schallstück endet. Der zweite Teil ist der U-förmige „Posaunenzug“, der an einem Ende in den ersten Teil der Posaune gesteckt oder geschraubt wird und in den am anderen Ende das Mundstück eingesteckt wird. Dieser Posaunenzug ist beweglich mit Innen- und Außenzug ausgeführt und wird durch zwei Querstege zusammengehalten

Spielweise

Mit dem Zug wird durch das Herausschieben die Länge des Instruments und somit auch die Tonhöhe verändert. Um eine Tonleiter mit allen Ganz- und Halbtonschritten spielen zu können, benötigen wir neben dem Grundton, bei dem der Zug nicht bewegt wird, weitere 6 Positionen. Diese werden auch „Züge“, „Zugpositionen“ oder „Lagen“ genannt. Diese Funktion kann mit dem Drücken von Ventilen bei anderen Blechblasinstrumenten verglichen werden. Diese Zugpositionen lassen sich anhand der Rohrlänge berechnen, in der Praxis werden dem Posaunenschüler einige Anhaltspunkte zur Ermittlung der Zugpositionen gegeben. Der „3. Zug“ liegt z. B. ungefähr auf der Höhe des Schallkranzes, der „4. Zug“ liegt dann nochmals ungefähr 10 cm tiefer usw. Später erfolgt dann eine feine Kontrolle der einzelnen Zugpositionen über das Gehör bzw. das Stimmgerät.

Zur Tonerzeugung wird wie bei allen Blechblasinstrumenten der menschliche Körper als Schwingungserzeuger vorausgesetzt. Durch die Lippenschwingung im verwendeten Kesselmundstück und der gleichzeitig eingeblasenen Luft wird der Ton erzeugt. Dieser wird mit dem Instrument, welches als Resonanzkörper benötigt wird, verstärkt und zum Klingen gebracht. Dabei bestimmt die Geschwindigkeit der Lippenschwingung die Tonhöhe und der Luftfluss die Lautstärke.

Durch die Bauweise ermöglicht die Posaune als einziges Blechblasinstrument eine „stufenlose“ Änderung der Tonhöhe. Hierbei lassen sich Effekte, wie das Glissando, bei dem der Zug ohne Unterbrechung des Tonflusses von einer zur anderen Position geschoben wird, erzeugen