Klarinette

Klarinette

Bassklarinette

Bassklarinette

Ob in der Klassik, im Jazz, im Blasorchester oder in der Kammermusik, überall ist die Klarinette in ihren zahlreichen Varianten anzutreffen: von der kleinen Es – Klarinette über die in erster Linie verwendete B-Klarinette bis hin zur tiefen Bassklarinette.

Aufgrund ihrer Bauweise und des Mundstücks hat sie einen ungewöhnlich großen Tonumfang und kann – der menschlichen Stimme ähnlich – ganz unterschiedlich klingen: mal dunkel und weich, dann wieder witzig und frech.

Instrument lernen

Das optimale Einstiegsalter liegt zwischen dem 8. und 10. Lebensjahr. Genau wie bei allen anderen Holzblasinstrumenten sind bleibende Zähne von Vorteil, auch mit einer Zahnspange kann man Klarinette spielen. Es ist evtl. eine kurze Eingewöhnungszeit erforderlich. Wichtig sind natürlich ausreichend lange Finger zum Abdecken aller Tonlöcher.
Die Kinder spielen am Anfang auf sehr leichten Blättchen, dadurch ist der Blaswiderstand nicht viel größer als z.B. auf der Blockflöte. Da Anblastechnik und Tonbildung zu Beginn nicht ganz einfach sind, sollten die Kinder etwas Geduld und Lust am „Austüfteln“ mitbringen.

Geschichte

Die Klarinette bildet eine Ausnahme: Sie entstand nicht über eine schrittweise Weiter­entwicklung eines bereits bestehenden Instruments, sondern wurde um 1700 erfunden

Wenn man nach einem Vorfahren der Klarinette sucht, kommt noch am ehesten das in Europa verbreitete Chalumeau (die Schalmei) in Frage. Das war ein Hirteninstrument und wurde fast immer allein gespielt.

Man weiß, dass man damit nur um die neun Töne (das untere Register der heutigen Klarinette) spielen konnte. Darüber hinaus stimmten sie meist nicht besonders gut, einige Töne waren durch Überblasen auch gar nicht zu spielen. Deshalb waren sie für die meisten Komponisten und ernsthaften Musiker uninteressant.

Johann Christoph Denner hatte es nach langem Experimentieren mit dem Chalumeau geschafft, ein Instrument zu bauen, mit dem man nicht nur die Naturtöne (also das untere Register, dass heute bei der Klarinette folgerichtig auch Chalumeau-Register heißt) spielen konnte, sondern eben auch halbwegs sauber die oberen Töne, indem man es überblies. Darüber hinaus musste er für die Töne, die direkt unter dem Duodezim-Sprung liegen, zwei zusätzliche Löcher (eins mit Klappe) hinzufügen.

Damit war der Geburtstag der Klarinette um das Jahr 1700, sie ist also etwas mehr als 300 Jahre alt.

Auch wenn diese ersten Klarinetten noch sehr einfach waren und nur zwei oder drei einfache Klappen hatten, sie hatten den größeren Tonumfang der Klarinette, größer als jede Oboe oder Trompete. Daneben konnte man wohl schon verhältnismäßig laut darauf spielen, und technisch komplizierte Läufe ausführen. Man ersetzte mit dem neuen Instrument zuerst die hohen Trompeten, die sogenannten „Clarini“. Daher dürfte sich auch der Name „Clarinett“ ableiten.

Das Instrument war eine Sensation und verbreitete sich ungeheuer schnell, denn es schloss die Lücke im Holzbläsersatz zwischen Oboe und Fagott. Es hat als Soloinstrument einen angenehmeren und vielseitigeren Klang als die bis dahin führende Oboe. Deshalb eignet sich die Klarinette  gut für längere Solostellen

Die Klarinettenfamilie

Die Klarinette besteht aus fünf Teilen, die mit korkbelegten Zapfen ineinander gesteckt werden:

  • dem Mundstück,
  • der Birne (auch Fass genannt),
  • dem Oberstück,
  • dem Unterstück
  • und dem Trichter.

In Blasorchestern und Militärkapellen wird die Klarinette unter anderem für schnelle Solopassagen verwendet. In Blasmusikbearbeitungen symphonischer Werke übernehmen die in zwei oder mehr Gruppen geteilten Klarinetten häufig die Geigenstimmen. Sie spielen dort weitgehend in ihrem oberen Tonbereich, in dem sie sich leicht von den anderen Instrumenten abheben.

Im Blasorchester sind in erster Linie diese Größen üblich:

Die „normale“ Klarinette in B, die auch im Jazz und in der Volksmusik verwendet wird. Sie klingt einen Ganzton tiefer, als sie notiert wird.

In größeren Blasorchesterbesetzungen werden zu den B-Klarinetten, die chorisch besetzt sind, auch noch die tiefere Alt-Klarinette (in Es) und die Bassklarinette (in B) gespielt, die eine Oktave tiefer als die B-Klarinette klingt. Ihr Tonumfang ist oft über das tiefe E hinaus bis maximal zum C erweitert, sodass ihr tiefster Ton das klingende Kontra-B ist.

Für hohe Stimmen mit speziellen Klangeffekten wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts oft die Es-Klarinette („Sopran-Klarinette“) verwendet, deren durchdringender Ton in Blaskapellen und böhmisch-mährischer Volksmusik, aber auch im groß besetzten Symphonieorchester zum Einsatz kommt.

Spielweise