Fagott

Fagott

Der Name Fagott leitet sich vom italienischen Wort „fagotto“ (Bündel) ab, das um 1500 als Bezeichnung für ein Blasinstrument mit zwei Pfeifen diente. Es besteht aus zwei aneinander liegenden Holzröhren, die durch den unteren Teil, dem Stiefel, verbunden sind. Am oberen Ende des kleineren Rohrs steckt der S-Bogen; an dessen Ende sitzt das Doppelrohrblatt, welches zwischen die Lippen genommen, den Ton erzeugt.

Die Klangfarbe des Fagotts ist sehr flexibel und ändert sich durch die Oktaven vielleicht etwas mehr als bei anderen Blasinstrumenten.

Instrument lernen

Je nach körperlicher Entwicklung des Kindes liegt das Einstiegsalter für den ersten Fagottunterricht bei ca. 11 bis 12 Jahren. Es gilt die Regel, dass der Spieler mindestens eine „Hand breit“ größer sein sollte, als das Instrument. Deshalb ist das vorherige Erlernen der Blockflöte eine gute Vorbereitung.

Obwohl es heute Fagott-Modelle mit kindergerechter Klappenmechanik gibt, sollte man folgende Punkte beachten:

  • Hat das Kind bereits die Kraft, um 3,5 kg Fagott auf den Schultern zu tragen?
  • Hat das Kind bereits eine Größe, die zu 1,40 m Fagott passt?
  • Sind die Hände des Kindes groß genug, um die Mechanik zu bedienen?

Das Fagott eignet sich auch hervorragend für Erwachsene, welche ein Instrument neu erlernen möchten.

Der Fagottlehrer der Musikschule Oberkirch berät Sie gerne.

Geschichte

Bereits im Mittelalter gab es Doppelrohrblatt-Instrumente wie den Bass-Pommer und den Dulzian. Im 17. Jahrhundert begann jedoch erst die maßgebliche Karriere des heutigen Fagottes. In dieser Zeit begann die Entwicklung der „bündelartigen“ Herstellung von tiefen Doppelrohrblatt-Instrumenten – anfangs noch ohne Klappen. Doch mit der allmählichen Weiterentwicklung des Fagotts wurde das Instrument auch mit immer mehr Klappen bestückt.

 Im 19. Jahrhundert entstand schließlich das heute noch gültige Heckelsystem(deutsches System).

Bauweise

Das Fagott besteht aus vier Teilen, die zusammengesteckt werden:

  • Stiefel (mit Handstütze)
  • Flügel
  • Bassstange
  • Schallstück

Mit dem fünften Teil, dem S-Bogen, wird das Fagott komplett, daran wird das Doppelrohrblatt befestigt, durch das der Ton erzeugt wird.

Die Größe des heutigen „gebündelten“ Fagotts beträgt ca. 1,40 m und die gesamte Röhrenlänge ca. 2,80 m.

Spielweise

Das Fagott hat Tonlöcher und (ca. 24) Klappen, welche je nach Ausführung und Modell aus Neusilber, versilbert oder hart vernickelt sind. Zusätzlich gibt es am Stiefel eine Handstütze. Dadurch behalten die Finger (rechte Hand) ihre unabhängige Bewegungsfreiheit, da sie das Fagott „vorne und hinten“ bedienen müssen – und dies mit ungewohnt weiten Wegen.

Dies trifft auch für die linke Hand zu. Sie bedient sämtliche Tonlöcher und Klappen des Flügels, der Bassstange und des Schallstücks. Hierbei leisten die Daumen viel, sie bedienen bei einer Profi-Ausführung etwa so viele Klappen, wie die restlichen Finger zusammen. Um diese Schwerstarbeit zu erleichtern, werden Flügel und Bassstange mit einem Steckverschluss zusammengehalten. Dieser bewirkt eine stabile Grifftechnik für diese drei Fagott-Teile. Im Gegensatz zu anderen Holzblasinstrumenten (wo für den Daumen lediglich eine Oktavklappe vorgesehen ist) erstreckt sich die Grifftechnik des Fagotts auf beide Seiten des Instruments.

Um einige Wege der Fagottgrifftechnik zu erleichtern, sind diverse Klappen mit Rollen (je nach Ausführung und Modell) versehen. Es empfiehlt sich sehr, an diesen Erleichterungen nicht zu sparen.

Das Doppelrohrblatt wird auf den S-Bogen aufgesetzt und besteht aus zwei frei gegeneinanderschwingenden Blättern aus Pfahlrohr – einer Schilfart aus dem Mittelmeerraum. Um mit einem Rohr einen Ton zu erzeugen, muss dieses fest mit den Lippen (luftdicht) umschlossen sein. Dabei werden die Lippen leicht über die Zähne gezogen, wobei der Unterkiefer etwas zurückgesetzt agiert. Die Lippen und der Mundraum werden auf den Vocal „O“ geformt.

Passen diese drei Komponenten zusammen, entsteht ein Ton.